TEN: Aus-/Ableitverfahren

Alle Ausleitverfahren finden ihren Ursprung in der Humoral-Medizin; d.h. der Grundgedanke ist, dass durch entsprechende Behandlungen die Zusammensetzung und die Funktion der Körpersäfte optimiert werden. Dies bedingt in der Regel, dass die Ausscheidung der Körpergifte und Schlackenstoffe verstärkt, eine Disharmonie im Stoffwechsel ausgeglichen oder die körpereigene Produktion von z.B. zu gering vorhandenen Verdauungssäften nachhaltig gefördert wird. Ziel ist es, dem Organismus durch die angezeigten Impulse zu einem ökonomischen Dasein zu verhelfen.

Zu den klassischen Aus-/Ableitverfahren zählen:

Schröpfen

Durch Sauerstoffentzug werden Vakuum bildende Schröpfgläser meist auf die Reflexzonen (nach den Head’schen Grundsätzen) gesetzt. Diese haben eine nervale Verbindung zu den entsprechenden inneren Organen (cuti-viscerale Reflexbögen). Man unterscheidet das trockene Schröpfen, welches eine tonisierende Therapiemassnahme ist und das blutige Schröpfen, das eine ausleitende Funktion hat.

Das trockene (unblutige) Schröpfen findet vor allem Anwendung bei Schmerzen im Nacken- und Rückenbereich, verspannter Muskulatur, Hypotonie, allgemeinen Schwächezuständen, zur Anregung der Funktion innerer Organe etc. Das blutige Schröpfen ist eine Entlastungstherapie, die vor allen bei Hypertonie, Migräne, generell bei sogenannten Völle- und Hitzezuständen Anwendung findet.

Baunscheidtieren

Durch feine Nadelung, meistens direkt über der Schmerzstelle mit anschliessendem Auftragen eines Reizöls wird ein künstlicher Ausschlag erzeugt, wodurch v.a. das Lymphsystem angeregt wird, d.h. der Abtransport der Stoffwechselschlacken und Entzündungsmediatoren wird angeregt, was wiederum eine bessere Durchblutung der Endkapillaren zur Folge hat. Dies wirkt sich positiv auf Schmerzen und Mangel in den verschiedenen Geweben aus.

Hauptanwendungsbereiche sind: Arthrose, Arthritis, Weichteilrheuma, Fibromyalgie, Gicht, Gelenksbeschwerden verschiedenen Ursprungs.

Blutegel

Der Blutegel ist ein blutsaugender Ringelwurm, in dessen Speichel u.a. Hirudin vorhanden ist. Dieser Stoff reduziert die Koagulation (Verklumpung) des Blutes, wodurch der Blutkreislauf entlastet wird. Zugleich wird auch die Qualität des Blutes verbessert.

Die wichtigsten Indikationen sind daher Varizen (Krampfadern), Hämorrhoiden und Durchblutungsstörungen allgemein. Ebenfalls angezeigt ist diese Therapieform bei Gelenksbeschwerden, vor allem bei Gelenksarthrosen verschiedenen Ursprungs.